Zissy M. Baumann: Willkommen in meinen Gedanken
Zissy M. Baumann

5. Januar 2015


Kommt es nur mir so vor oder ist es tatsächlich so, dass ich eigentlich nur in der Arbeit bin?

Lasst mich eins klar stellen, ich habe einen tollen Beruf und ich liebe ihn wirklich, aber irgendwie erscheint es mir (vor allem am Wochenende und in den Ferien), als wäre ich nur am Arbeiten.

In den Ferien stehe ich morgens um kurz halb Sieben auf, ich Dusche und verlasse das Haus um zwanzig vor acht Uhr. Eine dreiviertel Stunde später bin ich in der Arbeit und dort verbleibe ich, bis um halb Neun Abends, also bis um 20.30 Uhr. Dann fahre ich wieder nach Hause (wo ich um viertel vor Zehn ankomme), sehe ein wenig fern, mache noch Wäsche und gegen Mitternacht gehe ich ins Bett. Am nächsten Tag dasselbe. Manchmal schlafe ich sogar in der Arbeit. Und auch wenn ich dann auch nicht mehr offiziell im Dienst bin, habe ich Bereitschaft (wie in den Pausen auch), wodurch ich trotzdem angespannt bin. Immer auf der Lauer und immer ein Ohr (oder Auge) offen, für den Fall das etwas passiert.

Unter der Woche habe ich montags Schule (8 Stunden mit Pausen und ohne Fahrtzeit mit dem Bus) und am nächsten Tag habe ich zuerst Frühdienst (2 Stunden ohne Fahrtzeit), dann eine längere Pause und dann Spätdienst (5,25 Stunden). An einem solchen Zweigeteilten Dienst, wie eben der Dienstag beschrieben hat, arbeite ich also 7 Stunden und 15 Minuten. Mit der Fahrzeit von Zuhause zur Arbeit bin ich damit fast genau 12 Stunden beschäftigt.

Da ich ein Mensch bin, der viel Schlaf benötigt, versuche ich immer etwa acht Stunden Schlaf zu bekommen. Aber an einem Zweigeteilten Tag sind das morgens nur vier Stunden (morgens muss ich dann um vier Uhr aufstehen) und abends vielleicht eine halbe Stunde (wie gesagt sehe ich nach der Arbeit noch fern oder mache sonst was).

Über längere Zeit kann man Zweigeteilten Dienst oder Ganztägige Dienste nicht durchstehen, trotzdem kommen sie irgendwie sehr häufig vor. Zumindest fühlt es sich für mich so an.

Daher kommt vermutlich mein Gefühl, nur noch in der Arbeit zu sein.

Denn wenn ich Zuhause bin, denke ich schon wieder an die Arbeit und an die Dinge, die ich nicht vergessen darf.

Wenn ich dann wirklich mal frei habe, versuche ich daher ganz gezielt nur sehr wenig zu tun und wenn dann nur das, auf was ich wirklich Lust habe. Ich versuche dann meine Kräfte wieder zu sammeln, damit ich in der Arbeit nicht irgendwie einknicke oder gestresst bin. Dementsprechend sind meine Freien Tage äußerst unproduktiv. Nicht nur für meinen Haushalt, sondern auch für Schule und Familie. Sobald ich wieder arbeiten gehen soll, denke ich mir immer: „Mensch, jetzt hattest du frei, aber du hast erst nicht alles erledigt, was du hättest machen sollen!“

Dann mache ich wieder Pläne bis zu meinem nächsten Frei und freue mich auch darauf, aber wenn ich erst wieder daheim bin, mache ich wieder nichts, aus Angst für meine Arbeit nicht mehr fit genug zu sein.

Obwohl meine schulischen Leistungen daher extrem leiden, bedeutet mir meine Arbeit wirklich viel. Daher mache ich diesen Mist ja erst. Nur leider möchte ich nicht nur auf meine Arbeit Rücksicht nehmen. Das alles ist mir erst in diesen Weihnachtsferien klar geworden.

Ich darf nicht nichts tun wenn ich frei habe. Da ich aber genau weiß, schnell gestresst zu werden wenn ich auch privat viel durch die Gegend fahren muss, nehme ich mir folgendes für das Jahr 2015 vor:

1.       Ich nehme mir meine Auszeiten und freien Tage bewusster vor. Soll heißen, ich will sie sinnvoll gestalten und auch versuchen sinnvolle Urlaubsplanung zu betreiben.

2.       Ich will mehr für die Schule machen (und endlich von meinem hohen Ross herunterkommen, dass ich viel in kürzester Zeit erledigen kann).

3.       Ich möchte mir für meine schriftstellerischen Arbeiten mehr Zeit nehmen und daher in Zukunft feste Zeiten und Tage dafür reservieren.

Diese drei Punkte sind große Ziele und ich weiß genau, dass ich im Zweifelsfall keinen der Punkte wirklich durchziehen werde. Ich nehme mir immer Sachen vor und halte sie nicht ein.

Darum möchte ich sie auch mit der Welt teilen und mich somit selbst an der Nase packen. Am Ende des Jahres 2015 werde ich dann meinen Vorsatz überprüfen.





Kommentare zu dieser Seite:
Kommentar von Cadda, 05.01.2015 um 15:33 (UTC):
Willkommen in meinem Leben.
So geht es mir auch. Nur dass ich IMMER 12std Dienste hab ohne Fahrzeit.
Die meisten Menschen unterschätzen diese Arbeit.
Und dazu hast du auch gehört!



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