Zissy M. Baumann: Willkommen in meinen Gedanken
Zissy M. Baumann

24. Juni 2014


Bewunderer vs. Bewunderer


Es gibt vieles was mich derzeit beschäftigt und einiges davon kreist immer wieder um ein Thema von dem mir angeraten wurde, nichts zu veröffentlichen. Ich nehme diesen Rat ernst und behalte es für mich. Trotzdem sitze ich oft vor meinem Laptop und überlege ob ich nicht doch etwas dazu schreiben soll. Das habe ich dann auch mehrmals, es aber (wie gesagt) nicht veröffentlicht. Ein Thema, das jedoch sehr eng mit meinem eigentlichen Problem zusammenhängt, möchte ich nun aber doch mit der Welt teilen.

Heute hat mir in der Schule jemand gesagt, dass sie mich bewundert. Zitat: „Weil du (Zissy) alles das bist, was ich nicht bin.“

In diesem Moment sind mir im wahrsten sinne der Worte alle Nackenhärchen aufgestanden.

Wir haben dann noch ein wenig darüber geredet und sie erklärte mir genauer was sie damit meinte. Weil ich anscheinend immer gerade heraus sei und sagen würde, was ich denke. Ich würde kein Blatt vor den Mund nehmen  und darum sei sie ein „Fan“ von mir.

Ich schreibe Fan mit Absicht in Anführungsstrichen, weil sie das so meint. Sie findet es gut, dass ich mich traue etwas zu sagen, wozu sie niemals den Mut aufbringen würde. Sie bewundert mich in dieser einen Sache und findet nicht alles an mir super.

Soviel also zu meiner Bewunderin.

Warum stellten sich mir also die Nackenhärchen auf?

Aus dem Grund, weil ich noch einen anderen Bewunderer habe.

Er findet es auch gut was ich sage und wie ich es sage, weil er selbst auch die Dinge sagt, die er denkt, (ohne darüber nachzudenken). Der Unterschied zwischen ihm und ihr, ist jedoch, dass er so sein möchte wie ich. Hier würde das fingierte Zitat passen: „Ich bewundere dich (Zissy), weil du alles das bist, was ich nicht bin, aber gerne sein möchte.“

Es ist fingiert, weil er noch nichts dergleichen gesagt hat. Trotzdem merke ich, dass er versucht mich „nachzumachen“.

Das ist ein blödes Wort, denn er ist keine Pantomime, aber in bestimmten Situationen geht er wie ich, sagt dasselbe wie ich, tut dasselbe wie ich und er ist sehr an mir interessiert.

Dass mich jemand bewundert, verstehe ich zwar nicht, aber ich kann das Prinzip des „jemanden Bewunderns“ nachvollziehen.

Dass mich jemand bewundert und so sein will wie ich, ist etwas das ich weder verstehen, nachvollziehen noch ertragen kann.

Daher war ich heute kurzzeitig geschockt über den Satz meiner Klassenkameradin. Ich hatte wirklich Angst davor, noch so einen „Bewunderer“ zu haben. Allerdings hat sich das schnell wieder gelegt. Ich habe dazu eine These, die ich mit meinen Lesern teilen will, auch wenn keiner diese überprüfen kann:

  • Sie ist jemand, der vielleicht schüchtern ist oder introvertiert, aber ihr Geisteszustand ist stabil. Sie ist (so erscheint sie zumindest jedem) im Einklang mit sich und ihren Schwächen, sowie Stärken. Sie bewundert mich, weil sie es sich selbst nicht zutrauen würde etwas zu sagen, aber sie akzeptiert es auch, dass ich anders bin als sie.
  • Er ist jemand, der vielleicht hemmungslos ist oder extrovertiert, aber sein Geisteszustand ist instabil. Er ist (so erscheint er zumindest mir) völlig uneins mit sich selbst. Kann seine Stärken und Schwächen nicht realistisch einschätzen. Er bewundert mich, weil er es sich selbst zwar zutrauen würde etwas zu sagen, aber er akzeptiert es nicht, dass er anders ist als ich.

Vielleicht wird der Unterschied so etwas klarer für die Leser. Natürlich ist da viel Spekulation im Spiel, ich kann nicht in den Kopf anderer kucken. Aber ich denke diese These hat vor allem damit zu tun, warum ich keine Probleme hätte, das alles Kandidatin Nummer eins zu erklären, aber extrem große Hemmungen habe dies Kandidat Nummer zwei zu sagen. Ihm direkt zu sagen, dass es mir zu viel ist, wie er mich bewundert.

Nun, das ist ein völlig anderes Thema und soll hier nicht weiter behandelt werden.

Ich wollte einfach nur ein paar Worte zu meinen heutigen Gedankengängen zum Besten geben.





Kommentare zu dieser Seite:
Kommentar von pamngulu@wordpress.com, 25.07.2014 um 19:53 (UTC):
Ich traue mich oft auch nicht vieles zu sagen, deswegen setz mich immer neben dir Du sollst einfach endlich akzeptieren dass du in eine anderen Art, sehr nett bist!(hehe, oder nicht)

Kommentar von Der Lichtbringer, 04.07.2014 um 09:41 (UTC):
Haha!
Anton Szandor LaVey nannte solche Typen "psychische Vampire".



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