Zissy M. Baumann: Willkommen in meinen Gedanken
Zissy M. Baumann

29. Dezember 2014


Zu aller erst möchte ich meinen Lesern noch ein paar besinnliche Festtage wünschen. Obgleich der Heilige Abend bereits vergangen ist, ändert dies nichts daran, dass die Zeit zwischen dem 24. und dem 31. die besinnlichste im ganzen Jahr ist.

Damit komme ich auch schon zu meinem heutigen Thema:



Schnee!!!

Für mich ist der Winter erst dann richtig schön wenn es meterhoch geschnieen (geschneit?) hat. Je mehr Schnee, desto besser und vor allem schöner.

Ich kann nicht verstehen, wie sich jemand nicht über den Schnee freuen kann, aber so gut wie jeder in meiner Umgebung jammert immer gleich: „Mir geht’s gut, wenn nur der Schnee nicht wäre“ oder: „Jetzt kann es wieder aufhören und wärmer werden“, aber auch: „Oh nein, ich muss schippen gehen!“

Ich möchte hier ein paar Dinge aufzählen, die ich am Schnee liebe und daher eben schön finde:

  • Er sieht einfach schön aus, wenn er vom Himmel rieselt oder stürmt. Dabei ist es absolut egal, ob ich mittendrin bin, oder vom Fenster aus zusehe!
  •  Die Landschaft wird gleich nicht mehr so trist und grau (und das ist sie im Winter immer).
  • Autofahrer fahren nicht mehr wie gestörte und Schnecken vollkommen uncool dahin.
  • Busse und Autos bleiben stecken und können nicht mehr weiter J
  • Die Kälte erscheint nicht mehr so unangenehm, weil das Auge so viele Dinge zum Sehen hat.
  • Wenn es richtig viel schneit und der Verkehr lahmliegt, kann man nicht mehr das Haus verlassen (sei es Arbeit, Besorgungen oder Besuche machen).
  • Man freut sich ins Warme zu kommen und einen heißen Kaffee oder Kakao zu trinken.
  • Die Weihnachtslichter sehen schöner aus, wenn überall Schnee liegt.
  • Alles wird irgendwie langsamer und gemächlicher und man hat Zeit endlich zur Ruhe zu kommen (wenn man das Haus nicht mehr verlassen kann, ist das halt so).
  • Für die Ski und Schlittenfans ist der Schnee sowieso klasse, aber es ist einfach das schönste, Kindern dabei zuzusehen wie sie sich freudig zum nächsten hang aufmachen und nicht vor der glotze sitzen.
  • Man kann Schneemänner und Iglus bauen! (Hallo, ich bin Olaf und ich lieeeeeebe Umarmungen!)
  • Richtig viel Schnee erinnert mich an meine liebste Zeit in meinem Leben: an meine Kindheit.

So, das wären mal ein paar Dinge, die ich am Schnee so liebe und an die ich immer zuerst denke wenn es wieder soweit ist. Allerdings gibt es auch Dinge, die ich nicht abhaben kann. Allerdings liegen diese Sachen eher an den Menschen in meiner Umgebung. Ich hasse es wenn jeder gleich losrennt und den Gehsteig schippt, oder jeder bei den ersten zwei Schneeflocken anfängt zu jammern.

Ich hasse es, wenn es beim Thema Schnee immer gleich auf die negativen Dinge zu sprechen kommt. Ich habe es noch nie erlebt, dass jemand kam und gesagt hat: „Kuck mal, wie schön der Schnee aussieht!“ Außer vielleicht von Kindern.

Erwachsene haben einfach zu viele Verpflichtungen in ihrem Leben und müssen viel öfter an bestimmten Orten zu einer bestimmten Zeit sein, dass so etwas wie ein bisschen Schnee alles durcheinander bringt. Oder sie haben nackte Panik davor zu stürzen (ich auch, aber dann läuft man eben vorsichtig oder geht gar nicht raus!). Für viele Menschen bricht eine Welt zusammen, wenn sie mit ihrem Auto nicht mehr aus der Auffahrt kommen oder erst einmal ihr Auto freischippen müssen. Schlimm ist allerdings, früher aufstehen zu MÜSSEN weil geschippt werden muss. Ich würde es nicht tun, aber in meiner Wohnung bin ich eben dran und da wird sowieso genau überwacht was ich tue und was nicht.

Ganz ehrlich: es ist viel gefährlicher und umweltschädlicher zu schippen und zu streuen, als es einfach zu lassen. Wenn jemand stürzt, weil ich den Gehsteig geschippt habe, landet er definitiv härter und bricht sich was. Dann werde ICH daneben stehen und laut lachen (ich weiß, ich bin böse). Und geben wir es doch alle mal zu: wenn wir einen geschippten Gehsteig sehen, gehen wir ALLE viel vorsichtiger, aus Angst auf Glatteis zu gelangen. Der rotz bildet sich nämlich viel schneller, wenn das gröbste erst mal weg ist. Das ist dann ein ganz dünner Film, der plattgedrückt ist (vom Gehen und vom schippen), und nicht vom Salz ganz aufgelöst wird, weil eben nicht überall Salz hinkommt (oder nur Rollsplitt daliegt). Spätestens über eine kalte Nacht, wird das alles gleich wieder Eis und noch viel Schlimmer als ohne das blöde geschippe.

Vor zwei Jahren um die Silvesterzeit hat es in einer Nacht alles so schnell wieder eingefroren, dass ich morgens nicht einmal außer Haus kam (in die Arbeit), weil wirklich überall Eis war. Tags zuvor haben alle Nachbarn wie verrückt geschippt und gestreut und dann war alles nur noch nass. Nachts wurde alles Eis und ich kam am nächsten Tag nur deswegen zu spät in die Arbeit, weil alle den Schnee beseitigen wollten. Das nenne ich Ironie des Schicksals.

Wenn ich mal kurz so darüber nachdenke und meinen Post vom 18. November 2014 hinzuziehe, muss ich gestehen, dass ich den Schnee wohl nicht mehr so schön fände, wenn mich eine Horde Zombies jagen würde.

Wobei…

Würde sicher lustig aussehen, wenn die auf eine eisige Fläche kämen
 





Kommentare zu dieser Seite:
Kommentar von Zissy, 05.01.2015 um 15:30 (UTC):
Ich weiß, dass ich seltsame Gedankengänge habe. Darum: Willkommen, willkommen!!

Was die Räumpflicht angeht: Natürlich stimmt es, dass die Gerichte da hart urteilen und natürlich sollte man richtig räumen, aber das tut niemand wirklich richtig. In meinem Beruf erlebe ich das im Winter jedes Mal. Egal wo geschippt wurde, man muss immer vorsichtig gehen. Mit meinen Betreuten gehe ich daher lieber auf dem Pulverschnee.
Lasst mich eines klarstellen: Ich rede von Schnee in erster Linie. Nicht von Glateis (da sehe ich es wirklich als eine große Gefahr, wenn nicht geräumt wurde)!

Natürlich freue ich mich auch irgendwann darauf, wenn alles wieder grün wird, da es aber bedeutet, dass es bald wieder so unerträglich warm wird, bleibe ich doch noch eine sehr lange Zeit ein Fan von Winter, kälte und Schnee Hoffentlich kommt bald noch was


Kommentar von mabevo, 30.12.2014 um 10:09 (UTC):
Es ist immer wieder interessant deine Postings zu lesen. Auch wenn mir nicht immer was dazu einfällt. Aber die Art, wie man den schönen Anblick von Schnee mit Arbeiten und Ausreden für (der Einfachheit halber) nicht zu erledigende Arbeiten und Zombies verknüpfen kann ist amüsant zu lesen. Kinder haben sowiese eine ganz eigene Art Dinge zu sehen und haben auch eine andere Auffassung von Schönheit. Erwachsene sehen in erster Linie ihre Aufgabe darin, ebentuelle Gefahren von anderen Abzuwenden, wenn sie Schnee schippen. Hier steht nicht die Schönheit und Üngerührtheit von Schnee im Vordergrund. Und wenn ich heute in der Stuttgarter Zeitung lesen muss, dass die Gerichte bei der Verletzung von Personen durch nicht erledigte Räumarbeit keinen Spaß verstehen, dann hat das wohl einen seht realistischen Hintergrund in der Vergangenheit. Wenn man seine Räumpflich richtig erledigt können sich auch keine versteckten Eisflächen bilden. Und außerdem weiß eigentlich jeder vernünftige Mensch - ob Kind oder nicht -, dass man sich bei winterlichen Verhältnissen eben etwas vorsichtiger und behutsamer fortbewegt. Ob das ein Zombie weiß ist mir eigentlich egal. und wenn dem was passiert, dann kann er sich nach meinen Informationen zweimal schütteln und es wächst wieder alles zusammen. Das ist bei einem Menschen aus Fleisch und Blut nicht ganz so einfach. Deshalb haben wir eben die Räum- und Streupflicht. Aber deine Betrachtungen über die Schönheit von Schnee und seine Auswirkungen auf sowohl auf die Landschaft als auch auf das Gemüt der Menschen teile ich voll und ganz. Schönes, kaltes und klares Winterwetter m it Pulverschnee und dann warm eingpackt einen Waldspaziergang machen und 'Tannen schütteln' einfach schön! Der anschließende heiße Tee oder Glühwein/Punsch verpasst der Seele ein weiteres Glücksgefühl. Man muss auch unterscheiden zwischen Schnee auf dem Land in seiner ganzen Pracht und dem Schnee in der Stadt, der recht schnell zu einer unansehnlichen brau-grauen Pampe wird. Trotzdem gehe ich davon aus, dass auch du erleichtert aufatmest, wenn das Leben in der Natur mit sattem Grün, Laub an den Bäumen und dem Gezwitscher der zurückgekehrten Vögel erwacht. Nach meinem Empfinden gehört diese 'Geburt' der Natur unlösbar zu der kahlen, kaölten aber schönen 'Schneeschwangerschaft'. Abschließend möchte ich aber noch sagen, dass meine Kindheitserinnerungen an den Winter etwas anders aussehen. Schnee war früher, war mehr und schöner - weil man die Winterzeit ganz anders genossen hat (z.B. ohne Zentralheizung oder dicke Daunenjacke). Aber vielleicht sieht man das mit einem gewissen größeren Abstand auch etwas verklärter?



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