Zissy M. Baumann: Willkommen in meinen Gedanken
Zissy M. Baumann

14. April 2016



Momentan stecke ich in der ersten Phase meiner Prüfungszeit: Klausuren für Anmeldenoten!

Aber auch die Note meiner Fachpraktischen Prüfung wird mir heute Mitgeteilt. Immerhin kann ich dann an der nichts mehr ändern. Allerdings muss ich gestehen, dass es mich unheimlich anstrengt in ein und derselben Woche weitere drei Klausuren für Anmeldenoten zu schreiben. Bin jetzt schon vollkommen am Arsch und will eigentlich nur noch schlafen. Aber ich habe den Ansporn so gut wie möglich abzuschneiden, da meine Anmeldenote (wegen des Oberdepps) im Fachpraktischen auch nicht so prickelnd war und es dann richtig schwierig wird am Ende noch etwas Gutes herauszuholen.

Eigentlich bin ich nicht vom Ehrgeiz zerfressen, aber es ist nun mal so, dass ich normalerweise ohne Anstrengungen eine gute Note bekomme. Da ich aber berechtigterweise unheimliche Angst habe (durch meine Krankheit) irgendwie durchzufallen, treibt mich meine Angst an tatsächlich auch mal auf Klausuren zu lernen. Zwar erst mitten in der Nacht und morgens vor der Klausur, aber es ist doch weit mehr als ich sonst immer getan habe.

Nun, eigentlich wollte ich jetzt über ein ganz anderes Thema berichten.

Es ist Frühling.

Einerseits ist das etwas Schönes, da ich letztes Jahr zu dieser Zeit nur in der Wohnung war (bzw. in meinem Bett) und nichts von den Veränderungen der Natur mitbekommen habe. Jetzt geht es mir gut und ich freue mich daran, wie jeden Tag etwas mehr grün an den Bäumen hinzukommt und wie es im Laufe des Tages immer milder und angenehmer wird.

Aber andererseits stelle ich einmal mehr fest, wie anstrengend der Frühling immer ist.

Alle Menschen um einen herum scheinen aus ihrer Winterlethargie zu erwachen und freuen sich über den kleinsten Sonnenstrahl, singen und scheinen einfach nur glücklich zu sein. Sie strotzen vor Energie und wollen diese Energie auch an andere übertragen, bzw. erwarten, dass andere ebenso den Frühling begrüßen.

Das stresst mich und macht mich einfach nur Depri.

Ich habe nie so viel Energie (außer ich bin „manisch“) und finde es wirklich schwierig in dieser Jahreszeit mit den anderen mitzuhalten. Ich werde jedes Jahr wieder komisch angesehen, nur weil ich sage, dass ich müde bin oder keinen Bock habe mich ins Gras zu setzen oder zu singen. Ich kann nicht nachvollziehen wie man seine Gute Laune an der Jahreszeit festmachen kann und dies dann auch noch von anderen erwartet.

Natürlich habe auch ich davon geschwärmt wie toll doch Schnee ist und wie blöd es ist, dass ihn andere nicht mögen. Aber ich würde niemals von meinen Kollegen oder Freunden erwarten, dass sie ebenso enthusiastisch über Schnee denken/reagieren wie ich. Aber es ist vollkommen in Ordnung für die Gesellschaft, dass alle „erblühen“ und „energiereicher“ sind, sobald die Natur beginnt zu grünen und die Tage milder werden.

Im Winter komme ich ganz gut mit meiner Umwelt zurecht, sind dann doch alle auch ein wenig langsamer und müde wie ich. Nur Frühling (ganz zu schweigen vom SOMMER!) wird dann schwierig. Dann fällt anderen (und mir selbst) erst richtig auf, wie verkorkst ich eigentlich bin.

Warum bin ich nicht voller Energie? Warum strengt es mich so an, so zu tun als ob? Warum bin ich genervt wenn die Vögel anfangen zu zwitschern?

Natürlich liebe ich es, die Natur zu beobachten (aber auch Menschen), aber wenn den ganzen Morgen (an dem ich ausschlafen könnte) dieser vermaledeiten Viecher vor dem Fenster trällern, dann würde ich sie gerne alle einzeln aus dem Baum knallen. Sowas würde im Winter nicht passieren. Oder wenn die Sonne wieder anfängt höher zu stehen oder intensiver zu strahlen. Dann wird mein Zimmer zu hell und ich bekomme Kopfschmerzen.

Nun, alles hat seine Schatten- und Sonnenseiten. Das weiß ich. Und dass es wohl für immer und ewig anstrengend bleibt, ist mir auch klar. Immerhin weiß ich, was mich so stresst und ich kann versuchen anders damit umzugehen. Aber ich bin schon 29 Jahre alt und ich bin NOCH IMMER genervt von den Frühlingsgefühlen meiner Mitmenschen! Das muss ich vermutlich einfach mal akzeptieren lernen.

Jetzt mach ich erst mal für heute Schluss und wünsche dem geneigten Leser einen schönen (Frühlings)tag und ich stürze mich in die letzte Klausur in dieser Woche (Didaktik). Drück mir die Daumen ^^.






Kommentar zu dieser Seite hinzufügen:
Ihr Name:
Ihre Nachricht: