Im Auftrag des SGSD (Im Jahr 993.5 n.A.)
Ein Sci-Fi Roman von Zissy M. Baumann
Mars im Jahre 993.5 n.A.:
Erstbesiedlung: 2092 n.C. (nach Christus)
Ernennung zum
neuen Heimatplaneten: 2113 n.C. / 0 n.A.
Beendigung des
Terraforming-Prozesses: 894.5 n.A.
Jahresdauer: 686 Tage
Tagesdauer: 25 Stunden
Monde: 2
Ø Phobos
Ø Deimos
Oberfläche (gesamt): 144.798.500 km²
· Wasserfläche: (65%) 94.119.025 km²
· Landfläche: (35%) 50.679.475 km²
Population: 2.393.572.884 Menschen
Ethnien: Keine Unterschiede -> Menschen
Sprache: Eine Sprache Sog. „Common“
Währung: Digeds -> Digitales Geld
Regierungsstruktur: Kommunistische Demokratie
Kolonien: 6 Kolonialplaneten:
· Erdenmond - Wohnkolonie
· Merkur - Minenkolonie
· Europa (Jupitermond) - Wohnkolonie
· Ganymed (Jupitermond) - Forschungskolonie
· Dione (Saturnmond) - Wohnkolonie
· Triton (Neptunmond) – Forschungskolonie
Sperrgebiet: Erde -> Atomare Kontamination
M |
erlin stand im Aufzug neben Dix. Ihr Rücken brannte wie Feuer. Dass sie jetzt ihren wohlverdienten Urlaub von Generalmajor Arius erhalten hatte, änderte nichts an ihren Schmerzen.
Im letzten Auftrag wurde sie gefangengenommen (das war nicht geplant gewesen), gefoltert worden (auch das war nicht geplant) und musste dann auch noch mitansehen wie sich Dix einfach vor ihren Augen den feindlichen Angreifern ergab, obwohl sie ihm zugerufen hatte, dass er seine Waffen nicht ablegen solle. Wie sie danach erfuhr, hatte Dix das jedoch schon vorweg geplant gehabt. Direkt nachdem sie ihre Zielperson ausgeschalten hatten, waren sie zurück zum Hauptquartier vom SGSD geflogen um ihrem Vorgesetzten Bericht zu erstatten.
Es war daher nicht verwunderlich, dass Merlins geschundener Rücken, der nur notdürftig von Dix für das Briefing verbunden worden war, brannte als würde sie noch immer gefoltert. Immerhin war die Folter gerade einmal etwas mehr als zehn Stunden her.
Merlin schloss die Augen und atmete langsam ein und wieder aus um sich zu beruhigen. Gleichzeitig ballte sie ihre Hand zu einer Faust um nicht vor Schmerzen die Besinnung zu verlieren.
„Alles ok?“, kam die tiefe und nicht sehr besorgt klingende Stimme von Dix neben ihr.
Der Aufzug surrte lautlos nach oben zur Oberfläche.
Nein es war gar nichts ok!
Merlin hatte das Gefühl jeden Augenblick zu explodieren.
Nicht nur, dass ihr Rücken schmerzte, nein! Dix hatte auch noch die Stirn einfach einen Auftrag ohne Rücksprache mit ihr anzunehmen! Sie waren zusammen auf Missionen seit er vor einem Marsjahr wiedereingesetzt und sie mit ihm ihren ersten Auftrag erhalten hatte. Sie sollte an seiner Seite sein um ein Auge auf ihn zu haben und nun entschied sich Generalmajor Arius einfach dazu sie überflüssig zu machen? Ein Marsjahr lang war sie an Dix‘ Seite und kannte sowohl seine guten als auch die richtig schlechten Seiten an ihm und vor allem wusste sie zu was er im Stande war! Dix war nach Merlins Ansicht, nicht dazu fähig alleine auf Mission zu gehen. Er würde nur seinen eigenen Vorteil daraus ziehen und auf die Missions-parameter pfeifen!
Sie war wütend auf Generalmajor Arius.
Merlin hielt ihre Augen geschlossen und tat als hätte sie Dix nicht gehört.
Sie spürte wie er sich neben ihr bewegte als der Aufzug mit einem lauten, knallenden Geräusch abrupt anhielt. Merlin schwankte und öffnete überrascht ihre Augen.
Dix stand vor ihr und hatte wohl auf den Notstopp-Knopf geschlagen.
Obwohl er die Ruhe selbst war und nichts an ihm auf innere Wut deutete, konnte der laute Schlag auf den Knopf nur das bedeuten.
Warum war er wütend?
„Du bist wütend weil du zuhause bleiben musst um deinen Rücken zu schonen, aber erwarte nicht von mir dass ich ebenfalls einfach nur herumsitze, nur weil meine Partnerin krank ist“, erklärte er mit ruhiger Stimme und einem bedrohlichen Funkeln in seinen Augen.
Merlins Gefühl jetzt sofort vor Wut zu platzen war kaum noch zu unterdrücken.
„Ich bin nicht krank. Ich bin verwundet. Und nur zu deiner Information, das ist ganz allein deine verdammte Schuld“, begann Merlin so ruhig sie konnte aber sie spürte wie ihre Stimme zu zittern begann. Dix öffnete den Mund um etwas zu erwidern aber sie ließ ihm keine Chance. Mit dem gestreckten Zeigefinger tippte sie ihm auf die Brust. „Du dachtest du könntest diese verdammte Kolonie besser infiltrieren wenn die Lakaien der Zielperson gerade damit beschäftigt sind mich zu foltern. Also sag mir bitte was daran nicht deine Schuld war?“, sagte sie mit bitterer Stimme und schon etwas lauter als beabsichtigt.
Dix sah sie emotionslos an, als würde sie über irgendein Haustier reden.
Merlin konnte seinen Anblick nicht länger ertragen, sonst wäre sie ihm an die Gurgel gegangen. Daher wandte sie sich ab und stellte verblüfft fest, dass die Wände des Aufzugs verspiegelt waren und sie ihn schon wieder sah. Sie schloss die Augen und spürte wie ihr Körper begann zu zittern.
„Entschuldige“, murmelte Dix mit ausdrucksloser Stimme.
Das war zu endgültig zu viel für Merlin.
„Einfach nur ‚Entschuldige‘?“, sie drehte sich ruckartig um und ein stechender Schmerz fuhr durch ihren Körper. Vor ihren Augen tanzten Sterne. „Dass ich gefoltert wurde? Dass ich vorübergehend beurlaubt bin, Schmerzen habe und wütend bin? Glaub mir das alles war nichts im Vergleich zu der Situation eben!“
Dix wirkte schlagartig verwirrt und zog seine Augenbrauen leicht nach oben. Er wartete auf eine Erklärung.
„Als du sofort und ohne einen Wimpernschlag zu zögern sagtest, dass du auch ohne mich einen Auftrag annehmen könntest als Generalmajor Arius dich danach gefragt hat? Das war wie ein Dolchstoß gegen mich. Wir sind Partner verdammt nochmal!“, rief Merlin jetzt wütend.
Sie war nicht sauer auf Generalmajor Arius, sie war wütend auf Dix! Diese Erkenntnis hatte etwas tröstendes, wusste sie doch jetzt, dass sie ihre Wut richtig ausleben konnte. Dix war ein weitaus besseres Ziel für ihren Zorn als ihr Vorgesetzter.
„Und weil wir Partner sind, bin ich dieses Mal besser ohne dich dran“, erwiderte er kühl.
Merlin unterdrückte den Impuls ihm eine schallende Ohrfeige zu verpassen, als Dix herablassend meinte: „Du wärst gar nicht erst gefangengenommen und gefoltert worden, wenn ich von Anfang an alleine gearbeitet hätte. Ich muss mir um niemanden sorgen machen, wenn ich alleine bin. Du bist nur ein Klotz an meinem Bein. Deshalb habe ich die Chance ergriffen als sie sich mir bot. Also entschuldige bitte.“ Merlin klappte sprachlos der Mund auf.
Sie stieß ihn beiseite und schlug nun selbst auf den Notstopp-Knopf ein.
„Darauf kannst du lange warten!“, rief sie, stellte sich breitbeinig vor die Ausgangstüre und verschränkte wütend ihre Arme.
Sie spürte Dix‘ Hand auf ihrer Schulter, als er sie von der Türe des Aufzugs wegschob. Er betätigte, diesmal sachter, den Notstopp und ohne dass Merlin es hätte verhindern können packte er ihr Gesicht mit beiden Händen und küsste sie!
Merlin war vollkommen überrumpelt und wusste nicht wie ihr geschah.
Der Kuss währte nicht lange und als er sich von ihr löste und seine Hände sinken ließ, verpasste ihm Merlin die mehr als überfällige Ohrfeige.
Der Schlag brannte auf ihrer Handfläche und erweckte wieder einmal die stechenden Schmerzen in ihrem Rücken zum Leben während Dix nichts gespürt zu haben schien. Die einzige Folge des Schlags war, dass sich ein paar seiner nach hinten gekämmten, braunen Haarsträhnen gelöst hatten und in sein Gesicht fielen. Er sah sie weiterhin emotionslos an während sich auf seiner Wange der rote Abdruck ihrer Hand bildete.
Ohne zu zögern traten beide aufeinander zu und ihre Lippen trafen sich zu einem leidenschaftlichen Kuss.
Merlin war einfach überwältigt von der Kraft und Stärke die von seinem sportlichen Körper ausging und wie unendlich intensiv die Leidenschaft war, die er ihr jetzt entgegenbrachte. Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken um ihn daran zu hindern sich von ihr zu lösen.
Aber Dix dachte überhaupt nicht daran. Im Gegenteil, er packte ihre Hüfte, hob sie an und presste sie an die Wand des Aufzugs, damit sie Halt hatte.
So sehr es ihr auch gefiel, was er tat, so schmerzhaft war es auch.
Die Schnitte auf ihrem Rücken fanden den Druck, mit dem Dix ihren Körper gegen die Wand des Aufzugs presste nicht so schön und meldeten sich exponentiell gesteigert zurück. Merlin unterbrach den Kuss und stieß ein schmerzerfülltes Ächzen aus.
Dix erkannte sofort seinen Fehler und zog sich von ihr zurück.
„Du hättest mein Blut spritzen sollen“, stellte er betont sachlich fest.
Merlin konnte und wollte nicht mehr diskutieren. Dazu war sie inzwischen einfach zu geschwächt. Sie sah noch immer Sterne und Blitze vor ihren inneren Augen und sie fürchtete in Ohnmacht zu fallen.
„Ich gehe zum Arzt und ruhe mich dann aus“, erklärte Merlin matt und betätigte ein weiteres Mal den Notstopp. Sie blickte Dix tief in die Augen und sagte: „Und du erledigst den Auftrag und kommst lebendig zurück!“
Dix nickte nur und zum ersten Mal seit sie sich kannten, brachte er so etwas wie ein zartes Lächeln zustande. Es währte nur kurz, aber es genügte Merlin um ihm alles zu verzeihen.
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ie Morgensonne schien Merlin auf das Gesicht und so musste sie sich bewegen.
Sie war Rückenschläferin und nach anfänglichen Schwierigkeiten, hatte sie sich nun, zwei Wochen später fast schon daran gewöhnt auf der Seite zu liegen. Nur dass ihr jetzt die Sonne ins Gesicht schien und sie sich umdrehen musste um weiterzuschlafen. Dazu musste sie sich aufrichten und dann anders hinlegen, denn einfach umdrehen würde ihrem Rücken schaden.
Mit einem tiefen, genervten Seufzen richtete sie sich auf und schlug die Bettdecke beiseite.
Dann stand sie eben auf.
Splitterfasernackt im Bad angekommen besah sie sich ihr Gesicht im Spiegel. Rote Locken umrahmten ihr Gesicht. Sie verdrehte die Augen genervt und schüttelte ihre Haare einmal durch, dann besah sie sich wieder ihr Gesicht im Spiegel.
Blondes Haar mit blauen Spitzen umrahmte nun ihr Gesicht.
Ihre natürliche Haarfarbe konnte Merlin nicht ausstehen. Daher hatte sie sich umso bereitwilliger einem Projekt von Dr. Jonathan Valentine zur Verfügung gestellt. Er forschte an Mikrotechnologie, die man den Kandidaten einpflanzte und die dann Haarfarbe, Hautfarbe oder Augenfarbe der Person nach ihren Wünschen veränderte. Diese Mikrotechnologie war so klein, dass sie die Größe eines Nanoteilchens hatte. Umgangssprachlich wurde diese Technologie daher Nano genannt.
Merlin hatte sich nur für ihre Haare bereitgestellt und war im Nachhinein sehr froh darüber gewesen. Der Kandidat mit den Augen-Nanos verlor sein Augenlicht und die Kandidatin mit den Hautimplantaten musste immer wieder zur Justierung in das Labor kommen, sonst hatte sie einen äußerst ungesund wirkenden Haut-Ton.
Bei Merlin gab es keine Probleme, außer dass wenn sie schlief und wenn sie wütend war, ihre ursprüngliche Haarfarbe wieder zum Vorschein kam.
Da die Nano-Technologie noch an Kinderkrankheiten litt, hatte Gesundheitsminister Baykam angeordnet dass die Implantate erst noch weiter erforscht werden müssten, bevor sie die restliche Bevölkerung erwerben durften. Was aber in den Dokumenten nicht stand war, dass Agenten des SGSD die Implantate nach Wunsch erhalten durften um besser arbeiten zu können.
Für ihre Aufträge war ihr Nano-Implantat immer wieder praktisch gewesen. Sie konnte ihr Äußeres dann an die Vorstellungen und Wünsche der Zielperson anpassen, sofern sie männlich war. So sollte auch ihr letzter Auftrag auf der Merkurkolonie ablaufen.
Merlin und Dix hatten den Auftrag einen Waffenschmuggler auf dem Merkur dingfest zu machen und ihn für das Verhör zum SGSD Hauptquartier auf dem Mars zu überführen. Da die diplomatischen Beziehungen zwischen dem Heimatplaneten Mars und der Kolonie auf dem Merkur derzeit etwas „schwierig“ war, tarnten sich Merlin und Dix als das Botschafter-Paar George und Marie Johnson.
Auf dem Botschaftsball des Merkurs sollte Merlin der Zielperson schöne Augen machen, sich mit ihm in seinem Hotelzimmer treffen und sie dort gemeinsam mit Dix fest zu nehmen. Alles verlief soweit nach Plan, nur dass die Zielperson Merlin durchschaute, sie ihrerseits festnahm und unbemerkt aus dem Hotelzimmer in ein geheimes Versteck außerhalb der Kolonie schaffte, bevor Dix das Hotelzimmer erreicht hatte.
In dem Versteck wurde Merlin gefoltert. Sie sollte ihren wahren Namen, ihren Auftrag und weitere interne Details verraten. Doch Merlin blieb eisern und beharrte darauf die Frau des Botschafters George Johnson zu sein. Inzwischen scannte Dix erfolglos die gesamte Kolonie. In der falschen Annahme, dass Merlin und die Zielperson sich noch immer innerhalb der Kolonie befanden, dem einzigen Ort an dem die Technik das Leben auf dem Planeten überhaupt möglich machte.
Nach einem Tag Folter wurde Merlin in illegale Mineral-Minen des Merkurs eingesperrt. Doch sie gab sich nicht geschlagen. Sie wusste genau, dass Dix sie mit Nachdruck suchte und da sie ahnte, dass er mit Sicherheit nicht mit einem Leben-ermöglichenden-Versteck außerhalb der Kolonie rechnete, überwältigte sie mit letzter Kraft einen ihrer Aufpasser. Sie nahm ihm seinen Kommunikator ab und kontaktierte damit Dix.
Dix wusste ebenso wie Merlin, dass es unmöglich war unbemerkt in das geheime Versteck einzudringen. Vor allem da es im inneren des Merkur ein weit verzweigtes Netz von Minen und Gängen gab und darin tausende von Arbeitern lebten und arbeiteten. Sie alle schienen von dem Wohlwollen der Zielperson zu profitieren und würden ihren Gönner mit Sicherheit unterstützen. Wenn Dix also an die Zielperson und Merlin rankommen wollte, musste er sie irgendwie von sich ablenken. Merlin hatte das bereits vermutet und begann sich zum möglichen Aufenthaltsort der Zielperson durchzukämpfen.
Aber sie schaffte es nicht.
Ihre Wunden waren noch viel zu frisch und schmerzten so sehr, dass sie schnell wieder gefasst und eingesperrt wurde. Diesmal jedoch nicht zurück in der Zelle sondern sie wurde direkt zur Zielperson gebracht.
Dieser war von ihrem Können beeindruckt und wollte wissen wo sie ausgebildet worden war und für wen sie arbeitete. Daher ließ er sie erneut foltern. Diesmal jedoch wurde sie an Armen und Beinen mit Stahlseilen gefesselt, die sie in einer senkrechten Position hielten. Dann wurde sie von einem Minenarbeiter ausgepeitscht.
Kurz bevor eine Ohnmacht sie vor weiteren Qualen schützte, hörte ihr Peiniger auf Merlin zu schlagen. Wie durch einen Nebel erkannte sie, dass Dix dazu gestoßen war und ganz alleine eine halbe Armee von gut ausgebildeten Söldnern in Schach hielt.
Die Zielperson, der langsam klar wurde, dass Dix weitaus besser kämpfte als jeder andere im Raum, befahl ihm seine Waffen nieder zu legen. Wenn er seinem Befehl nicht augenblicklich Folge leisten würde, bräuchte er nur einen kleinen Schalter an dem Pult vor Merlin umlegen und sie dadurch in vier Teile reißen lassen.
Dix hörte auf zu schießen und senkte seine Waffen. Merlin rief ihm zu, er solle auf gar keinen Fall darauf eingehen. Die Zielperson würde erst ihn töten und sie danach weiterfoltern bis sie nicht mehr anders konnte und doch alles verriet.
Natürlich hörte Dix nicht auf sie und legte sogar seine Waffen nieder.
Sofort wurde er gepackt und von mehreren Söldnern unsanft gefesselt. Merlin versuchte sich zu befreien, schaffte es aber nicht. Da fiel ihr Blick auf den Schalter, der ihre Handschellen von den Stahlseilen öffnete. Er war zu weit von ihr entfernt um ihn zu erreichen aber sie konzentrierte sich mit aller Macht auf diesen Schalter. Zur selben Zeit bemerkte sie wie Dix bereits geschlagen in die Knie ging und sie intensivierte ihre Kräfte weiter auf den Schalter.
Sie spürte nicht einmal dass sie Nasenbluten bekam.
Nach Sekunden, die Merlin wie eine Ewigkeit vorkamen, klickte der Schalter leise und ihre Handschellen öffneten sich. Sie stürzte zwei Meter in die Tiefe und landete auf allen vieren.
Trotz ihrer Schmerzen brach sie mit einem gezielten Handkantenschlag das Genick des nächststehenden Arbeiters und entwaffnete den danebenstehenden. Während Merlin auf die Gruppe von Söldnern zielte, die sich um Dix versammelt hatte, konnte sie das Gesicht von Dix ausmachen. Er begriff, dass sie frei war, verzog seinen Mund zu einem ‘na-endlich‘-Grinsen und mit Leichtigkeit entwand er sich dem Griff seiner Bewacher.
Merlin konnte einfach nicht fassen, dass Dix nur vorgetäuscht hatte, dass er unterliegen würde, um seine Angreifer zu überrumpeln.
Ohne jedoch länger darüber nachzudenken, erschoss Merlin weitere Söldner und zusammen mit Dix dezimierten sie so Zug um Zug die noch im Raum befindlichen Personen auf drei: Merlin, Dix und die Zielperson.
Dix überließ Merlin die Entscheidung was sie mit ihm machen sollten. Sie entschied sich dazu ihn zu vierteilen. Dix wiedersprach ihr nicht.
Zwar sollten sie die Zielperson für ein Verhör zum Mars zurück bringen aber sie würden es so aussehen lassen als hätten sich die unberechenbaren, illegalen Minenarbeiter und die Söldner gegen ihren Boss gestellt.
Merlin erinnerte sich noch sehr gut daran wie sie Dix inmitten der Söldner am liebsten erschossen hätte. Dieser Mistkerl hatte doch tatsächlich erwartet, dass sie sich irgendwie selbst befreien würde und hatte keinen Finger für sie gerührt!
Sie hatte ihre Wut unter der Dusche des kleinen Frachters ausgelassen, mit dem sie vom Merkur nach Hause flogen. Das Wasser brannte wie Salz in ihren offenen Wunden und sie schrie hemmungslos ihren Schmerz und ihre Wut gegen die laut rauschende Wasserflut.
Als sie aus der Dusche kam und einige ihrer Wunden versorgt hatte, kam sie zu dem Schluss, dass sie für die Behandlung der Striemen auf ihrem Rücken nicht alleine vornehmen konnte sondern die Hilfe von Dix benötigte. Sie ging nur mit einem Handtuch bekleidet zu ihm ins Cockpit.
Er drehte sich im Pilotensitz zu ihr um und fragte nüchtern und sachlich ob bei ihr alles in Ordnung sei. Als ob er sie nicht schreien gehört hätte!
Augenblicklich verfinsterte sich Ihre Mine und sie erklärte ihm kalt, dass sie ihren Rücken weder eincremen noch verbinden könne und daher seine Hilfe benötige.
„Das ist doch alles gar nicht nötig“, erklärte er ihr gönnerhaft, erhob sich trotzdem und folgte ihr. „Du musst dir nur etwas von meinem Blut spritzen. Meine Blutzellen werden den Heilungsprozess vervierfachen.“ Merlin ließ sich falsch herum auf einem Stuhl nieder und entblößte ihren Rücken. Das ehemals weiße Handtuch war bereits blutrot.
„Wag es ja nicht, mir irgendetwas zu spritzen“, zischte Merlin ungehalten. „Ich verzichte auf deine Blutzellen. Nachher werde ich so despotisch wie du.“ Dix verzichtete darauf etwas zu erwidern und setzte sich auf einen Hocker um ihren Rücken genauer zu untersuchen und zu behandeln.
Er arbeitete ruhig und zügig und beide zogen es vor zu schweigen.
Aber schließlich hielt sie es nicht mehr aus und sie fragte ihn: „Woher wusstest du, dass ich mich aus den Handschellen am Stahlseil befreien könnte?“
Dix hielt nicht mit seiner Arbeit inne und antwortete knapp: „Ich wusste es nicht.“
Merlin drehte sich so weit zu ihm um, wie es ihr schmerzender Rücken zuließ und sie sein Gesicht sehen konnte. „Auf was hast du dann verdammt nochmal gewartet?“
„Auf den richtigen Zeitpunkt.“
„Welchen Zeitpunkt?“
„Den Zeitpunkt, an dem ich meine Gegner überraschend und vernichtend schlagen kann. Aber jetzt halt den Mund und dreh dich wieder um, damit ich dich weiter verarzten kann“, kommandierte er mit ruhiger Stimme und sah sie streng an.
Merlin zog eine Schnute, befolgte aber seine Anweisung. Sie drehte sich wieder um und legte ihr Kinn auf ihre verschränkten Arme auf der Stuhllehne.
Weitere Sekunden der Ruhe vergingen in denen Merlin das eine oder andere Mal aufstöhnte vor Schmerz.
„Was mich interessieren würde ist, wie du dich überhaupt befreien konntest“, grübelte Dix dann doch laut.
Merlin grinste unmerklich vor sich hin, sagte aber mit gespielter Abgebrühtheit: „Ich habe auf den richtigen Zeitpunkt gewartet.“
Dix hielt in seiner Tätigkeit für eine Sekunde lang inne. Andere hätten es nicht bemerkt, aber Merlin kannte ihn schon zu gut und wusste, dass ihre Antwort ihn ärgerte.
Mit resignierter Stimme fragte er genervt: „Auf welchen Zeitpunkt denn?“
„Ach, das hab ich mir nur grad so ausgedacht“, erklärte Merlin flapsig und mit unterdrücktem Kichern.
Dix dagegen war überhaupt nicht zum Lachen zumute. „Merlin!“, sagte er ruhig mit einem drohenden Unterton während er beim Verbinden der Wunde inne hielt.
„Schon gut“, gab Merlin mit einem schelmischen Grinsen klein bei und erklärte ihm was sie getan hatte. Als sie geendet hatte, war auch Dix mit seiner Arbeit fertig und er stand auf um das Verbandszeug wieder zu verstauen. Merlin bedeckte ihre Blöße wieder mit dem Handtuch und begab sich zu den nahegelegenen Schränken um sich frische Kleidung zu holen. Dix drehte sich vom Medizinschrank um, lehnte sich lässig an die Wand und überlegte laut: „Telekinese? Ich dachte du wärest kein genetisch verbesserter Mensch.“
Merlin hielt inne und funkelte ihn böse an. „Das bin ich auch nicht.“
Während sie sich etwas zum Anziehen aussuchte und sich anzog, erklärte sie ihm, dass in ihrer Familie eine natürliche Genmutation dazu geführt hatte, dass einige in ihrer Familie telekinetische Fähigkeiten entwickelt hatten. „Als ich mich beim SGSD beworben hatte, hofften sie, dass ich dieselben Fähigkeiten geerbt hätte oder sie noch entwickeln würde“, erklärte sie. Dix verschränkte seine Arme vor der Brust und folgerte messerscharf: „Aber du hast diese Fähigkeit nie völlig beherrscht und solltest daher erst mal nur als Wachhund dienen.“ Er sah sie ungerührt an. „Um mich im Auge zu behalten.“
Merlin hatte immer geahnt, dass Dix genau wusste warum sie mit ihm zusammen arbeiten sollte. Aber er hatte niemals offen zugegeben es zu wissen. Bis heute.
Dix Carwyn war ein genetisch verbesserter Mensch. Er und 44 weitere Personen wurden damals noch auf der Erde erschaffen. Sie waren das letzte Projekt zur genetischen Verbesserung des menschlichen Erbguts. Aber als ein paar wenige aus diesem Personenkreis die Menschheit und damit die Erde in einen totalen, atomaren Krieg stürzten, hatte man beschlossen die übrigen 20 aus dem Verkehr zu ziehen. Sie wurden eingefroren und aus welchen Gründen auch immer mit auf den Mars genommen. Im Laufe der Zeit kannte sich jedoch niemand mehr mit dem ursprünglichen Projekt aus und die Regierung beschloss, einen von den verbesserten Menschen zu Studienzwecken aufzutauen. Natürlich wusste man von den katastrophalen Folgen auf der jetzt unbewohnbaren Erde und man beschloss alle erdenklichen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Dix wurde im Unklaren darüber gelassen, dass es noch 19 weitere seiner Art gab und er wurde ständig überwacht. Im Privatleben von anderen Agenten des SGSD und des Sicherheitsdienstes und während seiner Arbeit von Merlin.
„Ja, und ich wünschte es wäre jemand anders gewesen, der diesen Job bekommen hätte“, zischte sie ihn an und ließ sich wieder verkehrt herum auf einem Stuhl nieder um nicht Gefahr zu laufen ihren Rücken versehentlich an die Lehne lehnen zu drücken.
„Aber da es nun mal so ist…“, fügte sie noch hinzu, „…Danke.“
Dix ließ seine Arme sinken und wollte sich wieder auf den Weg ins Cockpit machen, als er plötzlich inne hielt und fragte: „Für was?“
Merlin wusste nicht ob er wirklich nicht wusste für was sie sich bedankte oder ob er sie nur ärgern wollte. Daher erklärte sie ihm: „Dafür, dass du mir zur Hilfe gekommen bist.“
„Ich weiß“, sagte er kalt. Er hielt an der Türe noch einmal kurz inne um ihr über die Schulter zuzuwerfen: „Ich wollte nur, dass du es noch einmal sagst.“ Damit ließ er eine rothaarig werdende Merlin im Wohnbereich des Frachters zurück.
Merlin hatte sich inzwischen geduscht und mit einem Spiegel ihre Wunden auf dem Rücken besehen. Sie begannen inzwischen gut zu heilen, aber sie würden mit Sicherheit an manchen Stellen ein paar Narben hinterlassen. Sie konnte schon beinahe Dix sagen hören: „Ich habe dir gesagt du hättest mein Blut nehmen sollen. Dann wären auch keine Narben zurückgeblieben.“
Sie zog sich ein rückenfreies Kleid an und ging in den Hauptraum zurück. Ihre Wohnung war sehr klein. In diesem einen Raum befand sich alles was sie besaß. Schlafzimmer, Essküche und Wohnzimmer bildeten einen großen Raum. Trotzdem hatte sie ihre Wohnung geschmackvoll eingerichtet und der Ausblick auf den fast 700 km breiten Valles-Fluss, entschädigte sie für den Platzmangel.
Die Stadt Sinai Haven war eine der ersten drei Städte auf dem Mars gewesen. Die Stadt wurde auf dem Sinai Plateau am Valles Marineris, einem der größten Flusscanyons des Sonnensystems erbaut und hatte daher auch seinen Namen. Die Bergkette (die Tharsis Montes) der drei nebeneinander liegenden Berge Ascraeus, Pavonis und Arsia konnten man von der Stadt aus gut sehen.
Auf ihrem Wohnzimmertisch lag eine Nashi-Birne, auf die sie nun mit gerunzelter Stirn starrte.
Seit vierzehn Tagen versuchte sie schon fast krampfhaft ihre entdeckte, telekinetische Fähigkeit noch einmal anzuwenden und zu trainieren aber es wollte ihr einfach nicht gelingen. Entweder war sie am Ende eines jeden Versuches so frustriert über ihre Misserfolge die Nashi zu bewegen, dass sie wütend wurde oder aber sie bekam Nasenbluten und Kopfschmerzen. Letzteres war ihr lieber, dann bekam sie wenigstens keine roten Haare.
Grübelnd verschränkte sie die Arme und stützte ihr Kinn in die rechte Hand.
Beim letzten Mal stand sie unter Zeitdruck. Dachte sie doch, dass sie und Dix bald sterben würden. Aber ein solches Gefühl ließ sich nicht einfach wieder reproduzieren. Egal was sie machte, aber sie bekam einfach nicht dasselbe innere Erlebnis wie auf dem Merkur zustande.
Wenn Dix hier wäre, würde er sie mit Sicherheit necken oder sie sogar so in Rage bringen, dass sie ihm wahrscheinlich mit Leichtigkeit die Nashi an den Kopf würde schmettern können.
Merlin ließ ihre Arme sinken und seufzte resigniert.
Irgendwie vermisste sie diesen despotischen Idioten.
Von ihrem Fenster aus sah sie auf die Wolkenkratzer der Stadt hinaus und fragte sich wo er gerade stecken und was für ein Auftrag so lange dauern könnte. Hoffentlich tat er nicht gerade etwas Dummes.
Andererseits wüsste sie nicht wie sie reagieren sollte, wenn er wieder zurückkam. Würde sie ihm in die Arme fallen?
Sie schüttelte den Kopf heftig. So etwas würde sie niemals tun können. Dazu war sie nicht der Typ.
Würden sie einfach tun als wäre nichts gewesen?
Vermutlich das Beste, wenn sie weiterhin zusammen arbeiten wollten.
Merlin hatte das dumpfe Gefühl, dass es ab jetzt viel komplizierter werden würde als es jemals zuvor gewesen war. Nicht nur dass er sie geküsst hatte, was bedeutete, dass er vermutlich Gefühle für sie hatte. Nein, sie hatte den Kuss auch noch erwidert. So wie sie ihn kannte, war das nur eine Strategie von ihm um herauszufinden was sie wirklich für ihn empfand. Dass er selbst keinerlei Gefühle für sie hatte und sich jetzt lustig über sie machen würde. Wenn er sich jemals über sie lustig machen würde.
Bei Dix war das immer etwas ganz subtiles. Er ließ sie einfach spüren, dass sie in jeder Weise unter ihm stand und schwach war. Und genau da lag der Hund begraben.
Merlin hasste es schwächer zu sein als er und daher würde sie ihm mit Sicherheit nicht um den Hals fallen wenn er wiederkam sondern ihm einfach pro forma die Nase brechen.
Sie spielte mit ihren Locken und stellte wütend fest, dass sie schon wieder rot geworden waren.
„Verdammt!“, rief sie und atmete einige Male tief ein und aus um sich ihre Haare wieder blond zu färben.
Das mit ihren Haaren war auch so eine Sache zwischen ihnen.
Auf einer ihrer ersten gemeinsamen Missionen vor fast genau einem Marsjahr, offenbarte Merlin Dix, dass blond nicht ihre einzige Haarfarbe war. Innerhalb ihres ersten Auftrags wechselte sie zwischen vier Haarfarben hin und her. Immer je nachdem welche Identität sie gerade auftragsgemäß zu spielen hatte und wem sie gerade den Kopf verdrehen sollte.
Dix war von dieser Fähigkeit zwar beeindruckt aber er erwähnte dies ihr gegenüber nur ein einziges Mal und der Moment war schneller vergangen als es ihr lieb war. Merlin hatte dieser Umstand einen Dämpfer verpasst. Immerhin machte sie diese Fähigkeit ihrer Meinung nach zu etwas besonderem, denn das konnte sonst niemand. Diese Fähigkeit war bisher einzigartig und nicht einmal der genetisch ach so wunderbar verbesserte Dix konnte das.
Obwohl es für ihn nach kurzer Zeit schon absolut normal war, dass Merlin die Farbe ihres Haares kraft ihres Willens spontan ändern konnte und bei bestimmten Emotionen auch spontan ganz bestimmte Haarfarben besaß (nur um ihre wahre Haarfarbe bei Wut oder Zorn zu überspielen), erwähnte er von Zeit zu Zeit, dass er zu gerne wüsste, welche Farbe ihr Haar denn nun von Natur aus hatte.
Merlin war darüber insgeheim hoch erfreut.
Sie hatte sich dazu entschlossen daraus ein Geheimnis zu machen und es ihm auf keinen Fall zu verraten. Sollte er doch selbst darauf kommen. Das war nun etwas, was er nicht über sie wusste, wenn es auch nur eine Kleinigkeit war.
Und im Laufe der gemeinsamen Einsätze innerhalb des nächsten Marsjahres sollte es auch das einzige bleiben was er nicht über sie wusste.
Erst jetzt fiel Merlin auf, dass er schon länger nicht mehr auf ihre Haarfarbe angespielt hatte. Schade. Sie mochte nämlich es ein Geheimnis zu haben auf das andere neugierig waren.
Ein Geräusch hinter ihr, ließ sie herumfahren.
Klonk – so erklang es hinter ihr.
Sie vermutete einen Einbrecher oder ähnliches, aber niemand war in ihrer Wohnung. Sie trat einen Schritt vor und lauschte angespannt, ob sich das Geräusch wiederholen würde und sah sich aufmerksam um.
Das Bett war noch immer ungemacht, die Schranktür stand noch offen, die Küche war sauber und auf dem Wohnzimmertisch lag…
nichts.
Die Nashi fehlte! Wohin war sie verschwunden? Sie hatte die Birne seit ihrem letzten Telekineseversuch nicht mehr beachtet
Merlin suchte den Boden ab und konnte nichts entdecken.
Schließlich ging sie auf die Knie und suchte unter dem Sofa. Nichts. Erst bei einem Blick unter ihr Bett wurde sie fündig. Irgendwie musste sie vom Tisch gefallen und dorthin gerollt sein. Sie angelte sie hervor und besah sie sich genauer.
Die Frucht hatte eine längliche Delle in ihrer Schale.
Verwirrt zog sie die Augenbrauen zusammen.
Woher kam die Delle? Der Boden in ihrer Wohnung bestand aus einem dicken, weichen Teppich.
Ihr Blick wanderte zurück zum Wohnzimmertisch. Die Tischplatte bestand aus Glas.
Sie hielt die Birne mit der Delle an den Rand des Glastisches und die Delle passte.
Dann war die Nashi auf den Wohnzimmertisch geknallt, am Rand abgeprallt, auf den Teppich gefallen und bis unter das Bett gerollt.
Seit zwei Wochen hatte sie mit allen Mitteln vergeblich versucht diese Nashi allein mit der Kraft ihrer Gedanken von der Stelle zu bewegen und dann klappte es einfach so und ohne an die Frucht überhaupt zu denken?
Merlin biss nachdenklich in die saftige Frucht und überlegte weiter.
Sie war nicht unter Zeitdruck gewesen. Damit widerlegte sie ihre eigene Theorie, dass sie nur unter Druck ihre Fähigkeit einsetzen konnte. Was hatte die Situation von vorhin mit der Situation auf dem Merkur gemein?
Merlin dachte angestrengt nach, aber sie kam einfach nicht darauf.
Oder vielleicht wollte sie auch gar nicht darauf kommen.
Merlin stöhnte genervt auf und schlug die Nashi dreimal gegen ihren Kopf ehe sie laut mit sich selber schimpfte: „Mal ganz im Ernst, Merlin! Ausgerechnet der Gedanke an Dix soll bewirken, dass du Dinge bewegen kannst?“ Sie schüttelte unwillig den Kopf, aß die Nashi vollends auf und holte eine weitere Frucht aus einer Obstschale und legte sie auf denselben Platz auf dem Wohnzimmertisch.
Merlin schüttelte ihre Hände aus und sagte zu sich selbst: „Also gut, wollen wir doch mal sehen was du kannst!“ Sie fixierte mit ihrem Blick die Nashi, schloss dann die Augen und dachte intensiv an Dix. Wie er aussah, wie er kämpfte und wie er lächeln konnte. Dann öffnete sie ihre Augen um zu sehen ob sie was bewirkt hatte.
Nichts!
Die Nashi lag noch immer wo sie war. Es kam Merlin fast so vor als mache sich die Birne lustig über sie.
„Na gut, vielleicht war es doch nicht der Gedanke an ihn“, atmete Merlin erleichtert auf.
Sie sah auf die Uhr und stellte fest, dass es bereits 12 Uhr war. Um 12.30 Uhr hatte sie einen Termin bei Frau Dr. Ryder um ihre Schnittwunden untersuchen zu lassen. Merlin hoffte, dass die Ärztin bestätigte, dass sie die Narben später mit einer Laserbehandlung entfernen lassen konnte. Daher beeilte sie sich ihre Stiefel anzuziehen und verließ im Sturmschritt ihre Wohnung.
...Weiterlesen in meinem Roman! ...:-)
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